Personalisierte Ernährungsstrategien:
Das EPEE-Projekt und die Optimierung der Leistungsfähigkeit im Fechtsport

27.10.2025

Das von Lucas Thurnherr, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Swiss Fencing, initiierte und begleitete Projekt EPEE zielt darauf ab, ein Ernährungskonzept für Swiss Fencing zu erstellen und in der laufenden Saison umzusetzen. Dieses soll die Grundlage für eine personalisierte und evidenzbasierte Betreuung im Ernährungsbereich schaffen.

In den vergangenen Tagen haben ausgewählte Athletinnen und Athleten der Kategorien Senior*innen, U20 und U17 ihre Ernährung dokumentiert. Zusätzlich fanden in Bern einige Tests statt, um neben der Ernährung auch die Leistungsfähigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erfassen.

Mithilfe dieser Leistungs- und Ernährungsdaten kann die Betreuung in den Bereichen Ernährung und Training gezielt verbessert werden. So lassen sich beispielsweise aus Blutproben oder Ernährungsprotokollen Rückschlüsse auf bestehende Nährstoffmängel (typischerweise Vitamin D im Herbst) oder eine nicht dem Trainingsvolumen angepasste Zufuhr bestimmter Nährstoffe (Kohlenhydrate, Protein) ziehen.

«Nach dem erfolgreichen Start kann nun ein Vorher-Nachher-Vergleich stattfinden», erklärt Lucas Thurnherr. «Das Projekt EPEE sieht Datenerhebungen zu Beginn, zur Mitte und zum Ende der Saison vor. Die nächste Erhebung ist für Januar/Februar geplant, also Mitte Saison. Die dritte Erhebung soll gegen Ende der Saison bzw. vor der EM/WM stattfinden.

Die Anpassung der Ernährung findet bereits jetzt statt, also vor der zweiten Messung. Wenn sich beispielsweise ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel bei einer Athletin oder einem Athleten manifestiert, dann werden wir das so rasch wie möglich angehen, indem ich entsprechende Empfehlungen ausspreche und den Athleten oder die Athletin bei der Umsetzung neuer Ernährungsgewohnheiten unterstütze. Auch einige Trainingsempfehlungen können in Zusammenarbeit mit Alexis Bayard, Chef Nachwuchs von Swiss Fencing, jetzt schon gemacht werden. Im besten Fall sehen wir bis zur nächsten Messung eine positive Entwicklung.»

Für viele Sportarten gibt es bereits Referenzwerte, beispielsweise für die Ausdauerleistungsfähigkeit oder für bestimmte Kraft- und Sprungtests. Für den Fechtsport existieren sie jedoch nur teilweise oder gar nicht. Referenzwerte sind wichtig, um eine datenbasierte und personalisierte Betreuung zu ermöglichen. Diese Vorgehensweise wird im Leistungssport immer wichtiger und hilft den Athletinnen und Athleten, ihre Ernährung und ihr Training besser zu verstehen und bei Bedarf anzupassen.

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